Laurene Bartels, Hannah Buschmann, Flavie Guerrand, Lina-Marie Ritthammer, Sophia Roggenkamp, Benita Thisbe Tauer

Laufzeit: 21.11. – 14.12.2025
Vernissage: 20.11., 19 Uhr
Finissage: 14.12., 19 Uhr

In den sozialen Medien und der Popkultur kursieren zahlreiche Varianten des girls: Von pick me girls über fan girls bis hin zu mean girls. Immer mehr verbreiten sich Begriffe wie girlhood oder die vermeintlich feminine Energie.

Doch was steckt letztlich hinter all diesen Begriffen? Stehen sie für Selbstermächtigung der Frau oder werden hier Narrative von traditioneller Weiblichkeit idealisiert? Inwiefern werden sie inszeniert, politisiert und schließen mehrfach marginalisierte Frauengruppen ein oder aus? Woher kommen diese Phänomene und welche gesellschaftlichen Auswirkungen haben sie?

Die neue Ausstellung des KUNSTRAUM 53 girls, girls, girls zeigt vom 21.11. – 14.12.2025 Arbeiten von sechs Künstlerinnen, die sich kritisch mit einem oder mehreren Typen, Identitäten und Zuschreibungen des girls auseinandersetzen.

Die Kunstwerke erzählen von persönlichen Erfahrungen und eigenen Beobachtungen, welche die Künstlerinnen in ihrem Umfeld und in den sozialen Medien gemacht haben. Während wir in den letzten Jahren immer mehr feststellen, welche Kraft FLINTAS* (Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche Personen, Transmenschen, Agender Personen), die sich organisieren und gegenseitig unterstützen, entfesseln können, gibt es auf der anderen Seite immer noch eine tief verwurzelte Frauenfeindlichkeit in der Gesellschaft. Sie führt dazu, dass auch FLINTAS* sich gegenseitig ausschließen, diskriminieren und miteinander in ständiger Konkurrenz stehen. 

Nach wie vor ist es relevant danach zu fragen, warum FLINTAS* in bestimmte Kategorien einsortiert werden und wer darüber entscheidet. Auf die Fragen vermag  die Ausstellung in Gänze keine Antwort zu geben, doch Besucher*innen erwarten viele spannende Denkanstöße und unterschiedliche Perspektiven auf das Themenfeld. Der KUNSTRAUM 53 lädt dazu ein, eigene Denkmuster zu hinterfragen und sich zwischen Fotografie, Installation und Malerei treiben zu lassen. 


RAHMENPROGRAMM

Spill the tea! Kuratorinnenführung mit Blick hinter die Kulissen mit Luisa Gebhardt und Selina Maichel
Samstag, 22.11., 15.00 Uhr, in deutscher Sprache, Teilnahme kostenfrei!

Movie Mittwoch. Kurzfilmabend mit anschließender Podiumsdiskussion
Diesmal Donnerstag, 04.12., 19 Uhr, Eintritt frei!

Workshop. Zeichnen, Malen und Modellieren in der Ausstellung
Samstag, 06.12., 15.00 – 18.00 Uhr, Teilnahme kostenfrei!
15 Plätze, Anmeldung unter: info@kunstraum53.de


Laurene Bartels (*1998) studiert derzeit an der Kunstakademie Karlsruhe und befindet sich in ihrem letzten Mastersemester. Ihre künstlerische Praxis bewegt sich zwischen Zeichnung, Malerei und Videoarbeiten. Inhaltlich setzt sie sich mit den verschiedenen Facetten von Weiblichkeit und dessen Darstellung in der Popkultur und in den sozialen Medien auseinander.

Hannah Buschmann (*2002) studiert Kulturwissenschaften und künstlerische Praxis an der Universität Hildesheim und setzt sich in ihrer künstlerischen Praxis mit Feminität und der Entstigmatisierung dessen auseinander.

Flavie Guerrand wurde in Frankreich geboren und lebt heute in Berlin. Sie kam aus der französischen Techno-Szene der 1990er Jahre, wo die Organisation von Rave-Partys ihre Vision von der Underground-Kultur als Raum der Emanzipation und kreativen Vitalität prägte. Seitdem hat sie mit Fotografie und Video fast 30 Jahre roher, intimer und rebellischer Energie eingefangen. Tief beeinflusst von Berlins pulsierender Queer-Szene spiegeln Flavies Bilder den Geist der Jugend, des Hedonismus und der radikalen Selbstentfaltung wider.

Lina-Marie Ritthammer (*2001) studiert Fotografie an der FH Dortmund. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit Themen wie Intimität, Weiblichkeit und Selbstwahrnehmung.

Sophia Roggenkamp (*1994) ist freischaffende Künstlerin und Kunstpädagogin. Sie schloss ihr Studium 2025 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle als Meisterschülerin bei Natalie Häusler ab. In den vergangenen Jahren nahm sie an diversen Ausstellungen teil: 2025, take off, in Halle; 2024 in Leipzig in der Werkschauhalle der Spinnerei, Analysis of Anger; 2023 waren Ihre Arbeiten in Chemnitz, bei der Ausstellung INSEL im Wirkbau, sowie in Brüssel, im Rahmen der Ausstellung Burg Voyage zu sehen. 2022 stellte sie in der Burg Galerie im Volkspark im Rahmen der Ausstellung juicy things von FemPower aus.

Benita Thisbe Tauer (*1994) studiert Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse Georg Schneider. Ihre Arbeit dient als soziales Medium, das tradierte, oft misogyne Vorstellungen sichtbar macht und gesellschaftliche Macht- und Rollenbilder hinterfragt. Im Zentrum steht der Körper als Ort von Identität, Kontrolle und Begehren – zwischen Freiheit und Sicherheit, Dominanz und Abhängigkeit.

Künstlerische Leitung: Luisa Gebhardt & Selina Maichel

Diese Projekt wird gefördert durch den Landschaftsverband Hildesheim, der Friedrich-Weinhagen-Stiftung, der Kulturstiftung der Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine, der Stadt Hildesheim und der VGH-Stiftung.