14. Mai – 18. Juni 2022

Gruppenausstellung mit Agrina Vllasaliu, Andreea Vlăduț & Christa Wall, Elif Çelik, Finn Hafenmaier, Lea-Maraike Sambale,
rau: Kollektiv für vorpolitische Praxis & Richy Müller

potentiell verletzlich setzt sich mit unterschiedlichen Formen menschlicher Vulnerabilität(en) auseinander. Die ausgestellten Positionen der Gruppenausstellung verhandeln Verletzlichkeit(en) von FLINTA*-Personen in unterschiedlichen Kontexten, von Menschen mit marginalisierten und postmigrantischen Identitäten sowie Verletzlichkeit(en) im Kontext von Trauer.
Alle Arbeiten verbindet das Aufzeigen von Verletzlichkeit(en), die durch patriarchale Gewaltstrukturen verursacht werden. 

Andreea Vlăduț (sie/ihr) und Christa Wall (sie/ihr, they/them) setzen sich in ihrem interdisziplinären Forschungsprojekt Pneuma Lamentare mit Trauer-Praktiken auseinander. Hierbei liegt der forschende Fokus auf professionellen Trauer*innen in Rumänien. In ihrer Arbeit versuchen sie einen emanzipierenden, transformativen Zugang zu Trauer zu finden. 
Agrina Vllasalius (sie/ihr) Skulptur VirginCare2.0 setzt sich mit dem Phänomen des Hymen und Hymen-Prothesen-Produkten auseinander. Sie  thematisiert die damit verbundene patriarchale Gewalt sowie die Verletzlichkeit(en) mit denen bei Geburt weiblich zugeordnete Personen konfrontiert sind.
Elif Çeliks (sie/ihr) Malereien thematisieren die Verletzlichkeit(en) ihrer postmigrantischen, muslimischen Identität und derer von marginalisierten Menschen, die den hegemonialen Blick- und Einordnungs-Dynamiken der weißen, deutschen Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt sind.
Die Keramikskulptur binder boy bildet Finn Hafenmaiers (er/ihm) Perspektive auf Verletzlichkeit(en) von Binder-tragenden Personen ab. Finn eröffnet neue Wahrnehmungsperspektiven auf Körper, indem er binäre Zuordnungen von Körperteilen hinterfragt. 
Mit den fotografischen Selbstportraits Ausgeburt der Einsamkeit, Daphne und Hortus conclusus schreibt Richy Müller (keine Pronomen) sich über mythologische und christlich-ikonographische Zugänge als Schwarze nicht-binäre Person in westlich-eurozentrische Kunstgeschichte ein und verschiebt diese.
Embrace the severity von Lea-Maraike Sambale (sie/ihr) bewegt sich im Grenzbereich zwischen Skulptur und interaktiver Installation. Die Arbeit lädt zu einem performativen Spiel ein und hinterfragt unsere Wahrnehmungsgewohnheiten.
DA IST NICHTS von rau: Kollektiv für vorpolitische Praxis (Emil Alicia Huppenkothen (keine Pronomen, sie/ihr), Valerie Prinz (sie/ihr), Leonie Lorena Wyss (sie/ihr)), ist ein Audiowalk, der ortsunabhängig gehört werden kann. Er thematisiert die Verletzlichkeit(en) von FLINTA*-Personen im öffentlichen Raum. 

ERÖFFNUNG

Am 14.05.2022 um 18 Uhr laden wir herzlich zur Ausstellungseröffnung ein!
Ein Großteil der Künstler*innen wird anwesend sein.
Es gilt die 3G Regel.

Während der Eröffnung werden zwei Personen unseres Awareness-Teams telefonisch oder vor Ort für Dich ansprechbar sein. Erkennen kannst du sie an weiß/schwarz/pinken „Awareness-Aufklebern“. Sie stehen Dir zur Seite wenn du Unterstützung brauchst. Sie sind auch da, wenn Du einen Rückzugsort wegen Überforderung oder einfach mal einen anderen Menschen zum Reden brauchst.

RAHMEN- UND VERMITTLUNGSPROGRAMM

Mittwoch, 18.05.22, 18 Uhr: Ausstellungsrundgang mit den Kurator*innen
Samstag, 28.05.22, 11 – 14 Uhr: radical softness, Workshop mit Kalle Hümpfner aus dem Bildungskollektiv life’s a beach
Samstag, 11.06.22, 14 – 17 Uhr: Wie wollen wir uns organisieren? Verletzlichkeit in kollektiven Strukturen, Workshop mit Saskia Ackermann
Sonntag, 12.06.22, 15 – 17 Uhr: potentiell entspannt, Beisammensein in der Ausstellung
Samstag, 18.06.22, 15 Uhr: Finissage

Workshop-Anmeldungen unter: exhibition-may22@kunstraum53.de
Mehr Informationen zum Rahmen- und Vermittlungsprogramm sind hier zu finden.

BESUCH

ÖFFNUNGSZEITEN
Mittwoch 18 – 20 Uhr
Sonntag 15 – 17 Uhr

In der Ausstellung gibt es ein Begleitheft und ein Glossar. Das Begleitheft ist auch in leichter Sprache vorhanden.

Leichte Sprache

Glossar zum Begleitheft „potentiell verletzlich“

Des weiteren ist eine Reflexion entstanden, welche den gemeinsamen Arbeitsprozess reflektiert und Abläufe und Konzeptionen nachzeichnet. Außerdem haben wir versucht, Lücken und Phänomene, denen wir nicht mit genügend Aufmerksamkeit und Zeit begegnet sind oder die wir (bewusst oder unbewusst) ignoriert haben, in unserem Vorgehen zu thematisieren.


potentiell verletzlich wurde von Cristiana Pinto Ribeiro, Isabel Francos Hohmann, Ronja Landtau und Theresa Tolksdorf initiiert und kuratiert.



potentiell verletzlich kooperiert mit Awareness* Hildesheim und dem Übersetzungsbüro Schlüssel Leichte Sprache.

Das Projekt potentiell verletzlich wird gefördert von dem Studierendenparlament der Universität Hildesheim, dem Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaften, der Universitätsgesellschaft Hildesheim e. V. , dem Studentenwerk OstNiedersachsen und dem Kulturbüro Hildesheim.