cor_tex 

Zur Gruppenausstellung

Laufzeit: Freitag, den 02. Oktober – 14. November 2020

Die Ausstellung cor_tex ist ein Suchen nach verschiedenen Dimensionen von Kontakt, Übermittlung, Permeabilität, Differenz, Übergängen, Materialitäten, Grenzen, Bedingungen und Verhältnissen von Innen und Außen.

Cortex [ kawrteks ] beschreibt in der Anatomie und der Zoologie die Oberfläche eines Organs oder einer Struktur. Des Weiteren wird er in der Botanik verwendet, um eine äußere Hülle oder Rinde zu benennen.
Der Neologismus cor_tex setzt sich aus zwei Teilen zusammen. cor ist ein englischer Slang-Ausdruck für Mensch!, während tex die Abkürzung des englischsprachigen Begriffs für Telex – ein System zur Vermittlung von Textnachrichten – ist.
In der Trennung der beiden Bausteine liegt zugleich ihre Verbindung. cor_tex symbolisiert die verschiedenen Ausgestaltungsformen, die sich aus dem Zusammenspiel der Begriffe ergeben können.

 In der Ausstellung werden die künstlerischen Positionen von Andrea Garcia Vasquez und Carla Cerda, Josephine Jatzlau, In Jung und Markus Maier in den Räumlichkeiten des KUNSTRAUM53 präsentiert.
Die performative Arbeit von Domenik Naue und Cara Insa Wittenhaus wird die fünfte Textur im Ausstellungs-Teppich bilden.

Zu den Künstler*innen

In Zusammenarbeit mit der Dichterin und Biologin Carla Cerda produzierte die Künstlerin Andrea Garcia Vasquez das Screenmovie But An Archive Of What. Es verhandelt die Beziehung menschlicher und nicht-menschlicher Wesen und die Herausforderungen, die mit der zerstörenden Gewalt des Anthropozentrismus’ eintreten. Bambi – die Hauptfigur des Films – archiviert, sortiert und benennt Google-Earth Screenshots, während sich auf dem Computerbildschirm weitere Videosequenzen Überlagern.

Josephine Jatzlaus dreiteilige fotografische Reihe Cavaties zeigt die Ambivalenz von menschlichen Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen auf. Zu sehen sind Bäume, deren Löcher mit Metallplatten geflickt wurden, um sie vor Schädlingen oder anderweitigen Umwelteinflüssen zu bewahren. Dieser Eingriff bietet einem Baum jedoch nur bedingt Sicherheit. Vielmehr wird dadurch die Instabilität des Stammes verstärkt. Die Künstlerin bewegt sich in einem Feld zwischen Dokumentation und Abstraktion mit einer subtilen und sachlichen Bildsprache.


In Jungs Arbeit 28 kg thematisiert zirkuläre, nicht-endende Verletzlichkeit, die verbunden mit Umformung und Erneuerung ist. Dafür häutete sie eine 28kg schwere Tonmasse mit einem Drahtmesser. Die flach abgeschnittenen Tonschichten entwickelten im Bearbeitungsprozess Risse, welche durch später hinzugefügte rote Pigmente eine Analogie zu Wunden bilden.


Die Reziproken Werke Markus Maiers spielen mit dem konventionellen
Entstehungsprozess von Leinwand-Gemälden. Es findet eine Verkehrung statt, indem die Rückseite der Bilder präsentiert wird. Farbmaterial wird auf die Oberfläche aufgebracht und mit Druck durch das Gewebe transportiert. Ein reziprokes Bild entsteht, dessen materielle Qualität durch zufällige Strukturen eine multisensorisch ansprechende – scheinbar organische – Landschaft erschafft.


Domenik Naue & Cara Insa Wittenhaus konzipieren ihre erste kollektive Performance no place (we built), in welcher sie ihre mehrdimensionale Beziehung verhandeln. Die Performer*innen verbindet unter anderem eine enge Freundinnenschaft und eine gemeinsame performative Bewegungspraxis – beide Formen sind in ihrer Gänze nicht sprachlich fassbar. Die Körper der beiden bilden auf der Bühne ein Beziehungsgeflecht, zu welchem über ein projiziertes Langgedicht eine textlich-poetische Ebene hinzugefügt wird. Jede Aufführung kann als Erforschung dieser Symbiose verstanden werden, in dem die konstituierenden sowie distanzierenden Elemente neu erleb- und interpretierbar gemacht werden. Den Zuschauenden wird hierbei eine aktive Rolle zugesprochen, sie werden zum Teil der Beziehung.

cor_tex wird kuratorisch begleitet von Isabel Francos, Ronja Landtau, Valeria Slizevic, Theresa Tolksdorf und Lea Willim.

Programm

Freitag, 02.10.2020, 18 Uhr: Eröffnung

Samstag, 24.10.2020: Performance no place (we built)
von Domenik Naue und Cara Insa Wittenhaus, während des studentischen Festivals STATE OF THE ART 12

In Anbetracht der aktuellen Lage sehen wir, das kuratorische Team von cor_tex, uns leider gezwungen, die Aufführung der Performance no place (we built) im Rahmen des Festivals STATE OF THE ART 12 abzusagen. mehr erfahren

Samstag, 14.11.2020, 15 Uhr: Finissage 

Rahmen- und Vermittlungsprogramms: Weitere Informationen dazu finden Sie unter „Vermittlung“.

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten der Ausstellung: Sonntag, 15 – 17 Uhr.
Individuelle Ausstellungsbesuche können gerne via Mail unter kunstraum.wws53@gmail.com vereinbart werden.

Zum STATE OF THE ART 12 (23. – 25. Oktober 2020): Freitag, 14 – 19 Uhr, Samstag, 15 – 21 Uhr, Sonntag, 12 – 18 Uhr.

Weitere Informationen zum Festivalprogramm, Ticketing und Hygienekonzept unter state12.de