„Er trabte am Fluss entlang wie jemand, der noch sehr klein ist neben jemanden einher trabt, der ihm atemberaubende Geschichten erzählt. Als er schließlich erschöpft war, setzte er sich ans Ufer und lauschte dem Fluss, der weiter mit ihm schwatzte. Ein plappernder Aufmarsch der besten Geschichten der Welt. Sie kamen aus dem Herzen der Erde und bald sollte sie der Fluss an das unersättliche Meer weitererzählen.“

Der Wind in den Weiden von Kenneth Grahame (1908)

Im Rahmen der KUNSTRAUM 53-Ausstellung „Nicht bewegen. Könnte etwas rutschig sein.“ im Literaturhaus St. Jakobi (Spielzeit FLUSS) fand ein künstlerischer und interdisziplinärer Vermittlungsworkshop stattfinden. Die Teilnehmer*innen schlüpften angeregt durch einen literarischen Auftakt in die Rolle des neugierigen Maulwurfs aus dem Roman Der Wind in den Weiden, wobei sie zuerst die forschende Kunstpraxis der Galerie für Landschaftskunst Hamburg anhand des Projektes „Freie Flusszone Süderelbe“ und die Recherche- und Dokumentationsarbeit „Das Wasserregal des Hildesheimer Landkreises“ von Kim-Denise Uhe in einem dialogischen Ausstellungsrundgang kennen lernten. Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Forschung und den jeweils immanenten Qualitäten der gewählten Ausdrucksform standen dabei im Mittelpunkt.

Danach begaben sie sich nach draußen, in die urbane Landschaft Hildesheims und erproben Methoden der künstlerischen Forschung: Jedes Kind widmete sich einem Sinn und sammelte dementsprechend seine Proben. Auf diese Weise entstanden Klangaufnahmen, Fotografien, eine Sammlung an Gerüchen und eine Kiste voller Fühlobjekte. Das Grundziel dieser praktischen Aktionen war es, sich Orientierung im eigenen Lebensraum zu verschaffen und die Erkenntnisse in kreativer Form und inspiriert von den künstlerischen Zugängen der Ausstellung festzuhalten. Und zwar nicht, wie gemeinhin üblich über anthropologische Infrastrukturen, sondern durch ökologische Systeme: den Gewässern.

In Kooperation mit dem Ferienpass der Stadt Hildesheim und dem Literaturhaus St. Jakobi. Mit bester Unterstützung durch das Schulbiologische Zentrum Ochtersum.

Gefördert durch die VGH-Stiftung, die Friedrich-Weinhagen-Stiftung, die Stadt Hildesheim den Landschafsverband Hildesheim und das Ferienpass-Programm der Stadt Hildesheim.

Konzept: Maren Pfeiffer
Durchführung: Maren Pfeiffer mit Lisa Korell
Fotos: Maren Pfeiffer