Sound-Installation & Performance 

im Rahmen des KLANGSTÄRKE °18

23.11.2018 // 16-20 Uhr

Per Definition entsteht die kleinste Einheit von Gesellschaft dort, wo zwei Subjekte (körperlich) auf einander treffen, sich als verkörperte Subjekte (leiblich) wahrnehmen und ihr Handeln explizit aufeinander beziehen. Zwei Subjekte können die Basis von Gesellschaft bilden, den Urtypus sozialer Interaktion. Sie (re)produzieren sie soziale Ordnung und die Gesellschaft auf einer Makroebene. Perspektiven auf den Körper als soziales Konstrukt und als soziales Konstruierendes gehen über das Wechselverhältnis zwischen Körper und Realität hinaus, machen strukturelle Widersprüche erkennbar und äußern sich in individuellen Ambivalenzen eines Körper als soziales Phänomen.

Zwei Performer*innen sitzen sich an einem Tisch gegenüber. Sie schauen sich an, sie berühren sich nicht. Sie schauen einander in die Augen. Vis / á / Vis erzählt die Geschichte(n) zwischen zwei Menschen, reduziert auf zwei Körper, die aufeinander treffen.

Wenn alles weg ist, was bleibt dann? Auf den Körpern der Performer*innen liegen Konstrukte aus Kontaktmikrofonen und Stethoskopen. Herz, Puls, Lippen, Kehlkopf. Die Körpergeräusche verschmelzen zu einer abstrakten Klangkomposition und machen fragilste Emotionen hörbar. Wie hört es sich an, wenn sich zwei Menschen in die Augen schauen? Und was passiert, wenn beide die Reaktionen des Anderen hören können? Zwei Menschen, ohne Bewegung in einer gemeinsamen Feedbackschleife, in der sie doch in ihrer eigenen Körperlichkeit gefangen sind.

Die vierstündige Performance des Kollektivs Lithioblau, bestehend aus Robin Plenio und  Sophie Krause, findet im Rahmen des KLANGSTÄRKE °18 bei uns statt. 

Text: Robin Plenio & Sophie Krause

Betreuung: Lea Sophie Willim