24. 06 – 14.06.2015 // Speculative Skin // Marie-Eve Levasseur
Mit der Ausstellung Speculative Skin zeigt Marie-Eve Levasseur (*1985, lebt und arbeitet in Leipzig) den aktuellen Stand ihrer künstlerischen Forschung. Im Mittelpunkt ihrer Recherche stehen organische und künstliche Oberflächen, die für die Interaktion des Menschen mit seiner (technischen) Umwelt von Bedeutung sind.
Die menschliche Haut ist hierbei ein wiederkehrendes Element der Auseinandersetzung. An ihr treffen Körper und Technik aufeinander. In ihrer Funktion als Hülle steht die Haut als Metapher für die Abgrenzung des Inneren vom Äußeren, als Sinnesorgan mit multiplen Rezeptoren erfüllt sie jedoch auch zahlreiche kommunikative Funktionen. Ihre Taktilität ermöglicht das Begreifen der Umwelt, im wörtlichen Sinne durch das Befühlen und Betasten von Gegenständen und Menschen, und so das sinnliche Erfahren der Umgebung.
Ebenso stellt sie eine Schnittstelle dar, an der sich die Interaktion von Mensch und Computertechnologie vollzieht. Dabei treffen Hände und Haut auf intelligente technische Oberflächen wie haptisch gestaltete Touchscreens, die eine möglichst ,natürliche‘ Mensch-Computer-Interaktion ermöglichen. An der Schnittstelle von mobilem Screen und Haut geht eine physische Handlung, beispielsweise eine Wischgeste, in die Organisation virtueller, symbolischer Datenräume über. Auf welche Art wirkt sich die Bedienung taktiler, konnektiver und mobiler Geräte auf die Rezeption von Welt und das Wissen über sie aus? Wie verändern sich Wahrnehmungs- und Kommunikationsprozesse? Welche Beziehungen pflegt der Mensch heute zu den smarten Oberflächen? Und welche die Oberflächen zu ihm?
Levasseur setzt sich mit dem Spannungsverhältnis auseinander, das durch den Kontakt der Haut mit den Interfaces und durch die ihnen geschuldeten Gebrauchs- und Kommunikationspraktiken entsteht. In ihren Arbeiten zeigt sich das Nachdenken über „Abhängigkeiten und Anhänglichkeiten“ zwischen Menschlichem und Technischem. Dabei werden Haut und Bildschirm zu hybriden Oberflächen, die diesen Dualismus außer Kraft setzen und Projektionsfläche bieten, um über Möglichkeiten der Grenzverschiebungen zwischen technischen und organischen Akteur_innen zu spekulieren.
Marie-Eve Levasseur (*1985 in Trois-Rivières, Kanada) studierte Visual and Media Arts an der Université du Québec in Montréal (Kanada) sowie Medienkunst an der HGB Leipzig. Seit Oktober 2014 ist sie Meisterschülerin von Prof. Joachim Blank / Fabian Bechtle. Sie war bereits an mehreren Gruppenausstellungen u.a. im Kunstverein Konstanz, GRASSI Museum und Kunstraum D21 (Leipzig), Welterbe Zollverein (Essen), Festival Art Souterrain und Maison de la Culture de Notre-Dame de Grâce (Montréal) und BKS Garage (Kopenhagen) beteiligt.
Künstlerische Leitung: Nada Schroer
Co-Leitung: Nora Brünger
Bild: Marie-Eve Levasseur, I’ve got you under my skin (or the anthropotechnoromantic infiltration), 2014
// Vermittlung und Veranstaltung
Führung durch die Ausstellung
Sonntag, 5. Juli 2015
15 Uhr
Workshop mit Simon Schultz v. Dratzig
„Swip to unlock – über mögliche und unmögliche Interaktionsformen zwischen Mensch und Maschine“
Samstag, 11. Juli 2015
11 – 18 Uhr
Finissage mit Künstlergespräch
Dienstag, 14. Juli 2015
19 Uhr
// Öffnungszeiten
Eröffnung Dienstag, den 23.06.2015 um 19 Uhr (mit DJ Ohi Ho Bang Bang)
Mittwoch 18 – 20 Uhr
Sonntag 15 – 17 Uhr
Eröffnungsbilder
