23. – 24.05.2014 // mit Lucia Graf (Buchkunst, HGB Leipzig) und Nada Schroer (IdKM, Uni Hildesheim)
„Der Raum ist ein Zweifel: ich muss ihn unaufhörlich abstecken, ihn bezeichnen; er gehört niemals mir, er wird mir nie gegeben, ich muss ihn erobern.“ (George Perec: Träume von Räumen)
Was bedeutet der Raum für den Zeichner/ die Zeichnerin? Ein Vakuum, Zimmer, ein Platz oder eine ganze Stadt? Welche Räume nehme ich wahr und welche nicht? Wie kann ich mir diese blinden Flecken zurückerobern?
Die Theaterwissenschaftlerin Ulrike Haß schreibt: „Permanent durchqueren wir […] übersehene städtische Räume. […] Ich nehme sie nicht wahr und unter diesem Aspekt verhält es sich mit ihnen, als gäbe es sie nicht.“
Mit der Skizzenbuch ging es raus in den Hildesheimer Stadtraum. Dabei haben uns die Frage geleitet, wie der städtische Raum unsere Wahrnehmung strukturiert, welche Orte wir beim Durchqueren ausblenden. Das was unser Auge als obsolet, also als überflüssig markiert, haben wir uns zeichnerisch erschlossen und im Moment festgehalten. Mit Block und Stiften haben wir Nischen und utopische Fleckchen des urbanen Raums erkundet. Die Ergebnisse wurden abschließend im Rahmen einer Ausstellung im KUNSTRAUM 53 präsentiert.