„Sie springen uns täglich ins Auge, wenn wir durch die Stadt flanieren. Sie sind kurz, prägnant und pointiert, brachial und polemisch, sie amüsieren und dramatisieren: die Schlagzeilen der Bild-Zeitung.“
– Anke Stiller
Die Dramaqueen unter den Zeitungen – polemisch, plakativ, laut stechen die Schlagzeilen der BILD-Zeitung fast täglich ins Auge. Den dramatisierenden Titeln der Boulevardzeitung widmet sich die Künstlerin Anke Stiller in ihrer Arbeit „MOVING WORDS – HEADLINES 2016“.
Sie rekonstruierte über ein Jahr hinweg täglich die Schlagzeilen der BILD in Originalschrift und -format. Nach Kalenderwochen geordnet und direkt auf die Wand plakatiert, spiegeln sie einerseits die Ereignisse des vergangenen Jahres wider und stellen indirekt eine Bestandsaufnahme der Gesellschaft dar. Welche Themen erhielten welche Art der Aufmerksamkeit, wie wurden sie artikuliert? Durch die Entkontextualisierung der Schlagzeilen evoziert Stiller eine neue und bewusste Auseinandersetzung mit den Headlines. Sie lässt die Worte, deren Wirkung wir uns im Alltag kaum bewusst sind, für sich alleine sprechen. Die Betrachter werden mit der Macht der Worte konfrontiert, verstärkt durch den neuen Kontext und die dadurch entstehende Vergleichbarkeit. Sie stellt die Frage nach dem Einfluss der Printmedien auf die Wirklichkeit unseres Alltags.
ANKE STILLER
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1980 in Rudolstadt bei Erfurt geboren, setzt sich mit kulturbestimmenden, massenmedialen Phänomenen medienübergreifend auseinander. Sie studierte an der Bauhaus-Universität Weimar bei Frau Prof. Elfi Fröhlich Freie Kunst. Für ihre künstlerische Arbeit erhielt sie unter Anderem ein Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen sowie eine Förderung der Jürgen Ponto-Stiftung. Nach Lehraufträgen für ihre Arbeitsfelder Performance-Art, Fotografie, Videokunst und konzeptionelle Grafik an der Bauhaus-Universität Weimar seit 2008 ist sie nun seit 2016 Vertretungsprofessorin an der Bauhaus-Universität Weimar für den Fachbereich Experimentelle Fotografie.
Künstlerische Leitung: Philipp Valenta
Vermittlerische Leitung: Sophie Knoll